Männliche Schopfmakaken reagieren häufiger auf die Hilferufe verwandter Jungtiere

Männliche Schopfmakaken (Macaca nigra) reagieren häufiger auf die Hilferufe ihrer Kinder, wenn diese an Konflikten beteiligt sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die unter der Leitung der Verhaltensökologin Prof. Dr. Anja Widdig von der Universität Leipzig und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig im Rahmen des Macaca Nigra Projektes (MNP) kürzlich abgeschlossen wurde. Die Forschenden untersuchten dafür über 24 Monate (2008 bis 2010) im Tangkoko-Naturreservat auf Sulawesi (Indonesien) das Verhalten von Schopfmakaken.

Quelle: IDW Informationsdienst Wissenschaft

Ötzi: dunkle Haut, Glatze, anatolische Vorfahren

Ötzis Genom wurde 2012 erstmals sequenziert. Die seitdem erzielten technologischen Fortschritte ermöglichten einem Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und von Eurac Research nun eine exaktere Rekonstruktion seines Genoms. Den neuen Ergebnisse zufolge ist der genetische Anteil aus Anatolien eingewanderter Frühbauern bei Ötzi ungewöhnlich hoch, was nahelegt, dass er aus einer relativ isolierten Alpenbevölkerung mit wenig Kontakt zu anderen europäischen Gruppen stammte. Auch zu seinem Aussehen gibt es neue Erkenntnisse: seine Haut war dunkler, als bisher angenommen und zum Todeszeitpunkt hatte er sehr wahrscheinlich eine fortgeschrittene Glatze.

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Volcanism – an underestimated driver of evolution on oceanic islands

Woody plants are unusually common on oceanic islands. Scientists at the University of Bayreuth, together with research partners in Italy, Great Britain, Norway and Spain, have now discovered a new explanation for this phenomenon: With the lignification of biomass, many plant species native to oceanic islands have protected themselves from the impact of frequent volcanic eruptions, during which large areas are covered with huge amounts of ash. Woody plants can survive even in ash layers of up to half a metre. Using the example of the Canary Island of La Palma, the European team presents its explanatory approach in the journal „npf biodiversity“.

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Vulkanismus – ein unterschätzter Treiber der Evolution auf ozeanischen Inseln

Gehölzpflanzen sind auf ozeanischen Inseln ungewöhnlich häufig anzutreffen. Wissenschaftler*innen der Universität Bayreuth haben jetzt zusammen mit Forschungspartnern in Italien, Großbritannien, Norwegen und Spanien eine neue Erklärung dieses Phänomens entdeckt: Mit der Verholzung von Biomasse haben sich viele auf ozeanischen Inseln heimische Pflanzenarten vor den Folgen häufiger Vulkanausbrüche geschützt, bei denen weite Gebiete mit großen Aschemengen bedeckt werden. Verholzende Pflanzen können auch bei Ascheschichten von bis zu einem halben Meter überleben. Am Beispiel der Kanareninsel La Palma stellt das europäische Team seinen Erklärungsansatz in der Zeitschrift „npf biodiversity“ vor.

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Evolving Elegance: TU Dresden Scientists Connect Beauty and Safeguarding in Ammonoid Shells

With 350 million years of evolution culminating in almost two centuries of scientific discourse, a new hypothesis emerges from the B CUBE – Center for Molecular Bioengineering at TU Dresden University of Technology. B CUBE researchers propose a new explanation for why ammonoids evolved a highly elaborate, fractal-like geometry within their shells. Their analysis shows that the increasing complexity of shell structures provided a distinct advantage by offering improved protection against predators. The findings are published in the journal Science Advances.

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Schützende Eleganz: Forschende der TU Dresden verbinden Schönheit und Schutz in Ammoniten-Schalen

350 Millionen Jahre Evolution und nahezu zwei Jahrhunderte wissenschaftlicher Diskussion führen nun zu einer neuen Hypothese am B CUBE – Center for Molecular Bioengineering an der Technischen Universität Dresden. Forschende des B CUBE haben eine neue Erklärung dafür gefunden, warum Ammoniten eine hochkomplizierte, fraktalähnliche Geometrie im Inneren ihrer Schalen entwickelt haben. Ihre Analyse zeigt, dass die zunehmende Komplexität der Schalenstruktur einen klaren Vorteil bot, da sie besser gegen Raubtiere schützte. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Science Advances veröffentlicht.

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Various evolutionary forces shape the human skeleton

Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment at the University of Tübingen explores skeletal features as an alternative to DNA analysis

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Unterschiedliche evolutionäre Kräfte formen das menschliche Skelett

Das Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen untersucht Skelettmerkmale als möglichen Ersatz für DNA-Analysen

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Älteste lebende Landpflanze: Angepasst an Extreme und vom Klimawandel bedroht

– Eine Studie unter Leitung von Wissenschaftlern aus Freiburg und Peking hat die Anpassungen des Mooses Takakia an das Hochgebirge charakterisiert und dokumentiert dessen Populationsrückgang.
– Takakia ist im Himalaya extremen Bedingungen wie Frost und hoher UV-Strahlung ausgesetzt. Die aktuelle Studie identifiziert die Anpassungen, die es vor diesen extremen Umwelteinflüssen schützt, und rekonstruiert deren Evolution.
– Takakia ist die älteste noch lebende Gattung der Landpflanzen. Ein Vergleich mit Fossilien zeigt, dass ihr Aussehen seit mindestens 165 Millionen Jahren unverändert ist. Im Rahmen der Studie wurde das Genom von Takakia lepidozioides zum ersten Mal vollständig sequenziert.

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Panzergröße: Wie sich Schildkröten in den letzten 200 Millionen Jahren entwickelten

Vielfalt der Körpergröße von Schildkröten untersucht.
Internationale Forschende, unter ihnen Dr. Gabriel Ferreira vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen, haben die bisher umfänglichste Datensammlung zu Körpergrößen von rezenten und fossilen Schildkröten zusammengestellt. In ihrer im Fachjournal „Ecology and Evolution“ erschienenen Studie stellt das Team fest, dass die Größe der Panzerträger nicht – wie häufig angenommen – mit den klimatischen Verhältnissen zusammenhängt. Vielmehr sei die Lebensweise der Tiere ausschlaggebend für ihre Größenentwicklung.

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Gedächtnis, Vergessen und soziales Lernen

Welche Faktoren dazu betrugen, dass Kultur und dabei insbesondere die Fähigkeit, voneinander zu lernen, während der Evolutionsgeschichte durch natürliche Selektion begünstigt wurde, wird in Fachkreisen seit Langem heftig debattiert. Forscherinnen am Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben nun ein erweitertes Simulationsmodell für die Evolution des sozialen Lernens entwickelt. Sie zeigen, dass das Zusammenspiel von Lernen, Erinnern und Vergessen die Bedingungen, unter denen sich soziales Lernen entwickeln kann, maßgeblich erweitert.

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Evolving viruses to fight bacterial infections

Multidrug-resistant bacterial infections are one of the most pressing issues in medicine, a situation that is only expected to worsen in the coming decades. The problem is being addressed not only by developing new antibiotics but also by studying antibiotic alternatives, such as phages. Among them is the Microbial Molecular Evolution Research Group at the Max Planck Institute for Evolutionary Biology in Plön.

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Entwicklung von Viren zur Bekämpfung bakterieller Infektionen

Multiresistente bakterielle Infektionen sind eines der gravierendsten Probleme in der Medizin, eine Situation, die sich in den kommenden Jahrzehnten nur noch verschlimmern dürfte. Das Problem wird nicht nur durch die Entwicklung neuer Antibiotika angegangen, sondern auch durch die Erforschung von Antibiotika-Alternativen, wie zum Beispiel Phagen. Dazu gehört auch die Forschungsgruppe Mikrobielle Molekulare Evolution am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön.

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Cell biology: How cellular powerhouses call for help when under stress

Originally, the powerhouses of higher cells, the mitochondria, were independent organisms. Researchers at Goethe University Frankfurt have investigated to what extent their metabolism has blended with that of their host cells in the course of evolution, using the example of a mitochondrial stress response. They have discovered that mitochondria send two different biochemical signals. These are processed together in the cell and trigger a support mechanism to restore cellular balance (homeostasis). The work was partly done within the ENABLE cluster initiative (now EMTHERA) at Goethe University Frankfurt.

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Zellbiologie: Wie zelluläre Kraftwerke unter Stress Hilfe anfordern

Die Kraftwerke höherer Zellen, die Mitochondrien, waren ursprünglich eigenständige Lebewesen. Wie sehr sich ihr Stoffwechsel im Laufe der Evolution mit dem ihrer Wirtszellen verschränkt hat, haben Wissenschaftler:innen der Goethe-Universität Frankfurt am Beispiel einer Stressreaktion von Mitochondrien untersucht. Sie fanden heraus, dass die Mitochondrien zwei unterschiedliche biochemische Signale senden. Diese werden in der Zelle miteinander verarbeitet und starten ein Unterstützungsprogramm, um das zelluläre Gleichgewicht (Homöostase) wiederherzustellen. Die Arbeiten wurden unter anderem im Rahmen der Clusterinitiative ENABLE (fortgeführt als EMTHERA) der Goethe-Universität gemacht.

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New insights into the evolution of the plague pathogen

– Joint press release by Kiel University and the Max Planck Institute for Evolutionary Biology, Plön –

A research team from Kiel University and MPI-EB identifies genetic factors that were acquired by the pathogen Yersinia pestis during its recent evolution and contribute to our understanding of the emergence of the modern plague pandemic in the 19th century

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Neue Erkenntnisse zur Evolution des Pesterregers

– Gemeinsame Pressemitteilung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie Plön –

Forschungsteam von CAU und MPI Plön identifiziert genetische Faktoren, die der Erreger Yersinia pestis während seiner jüngsten Entwicklung erworben hat und die zum Verständnis der Entstehung der modernen Pestpandemie im 19. Jahrhundert beitragen

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Muster der Biodiversität entschlüsselt

Der Mensch ist eine große Bedrohung für die biologische Vielfalt. Um sie zu schützen, ist es wichtig, ihre Ursprünge zu verstehen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei Arten, die evolutionär einzigartig sind, das heißt wenige oder keine nah verwandten Arten haben, und nur in einem begrenzten Gebiet vorkommen, also endemisch sind. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Göttingen hat nun globale Muster der Verbreitung endemischer Samenpflanzen aufgedeckt und Umweltfaktoren ermittelt, die ihren Endemismus beeinflussten. Damit liefern die Forschenden wertvolle Erkenntnisse für den weltweiten Schutz von Biodiversität.

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Wer schlauer ist, lebt länger

Schlau sein zahlt sich aus, da bessere kognitive Fähigkeiten zu ausgewogeneren Entscheidungen führen können. Es ist jedoch noch weitgehend unerforscht, wie diese Fähigkeiten im Verlauf der Evolution entstanden sind. Nur wenn schlauere Individuen eine höhere Überlebens- und Fortpflanzungsrate haben, können sich verbesserte kognitive Fähigkeiten durchsetzen. Wissenschaftler*innen vom Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung haben nun den Zusammenhang zwischen geistigen Fähigkeiten und Überlebensrate bei Grauen Mausmakis untersucht. Es stellte sich heraus, dass die Tiere, die in den Kognitionstests am besten abgeschnitten haben, eine längere Lebensdauer aufwiesen.

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Those who are smarter live longer

Being smart pays off, as it allows for more balanced decision-making. However, the origins of these abilities during evolution remain largely unexplored. Only if smarter individuals enjoy better survival and have higher reproductive rates than their conspecifics, improved cognitive abilities can evolve. Researchers from the German Primate Center (DPZ) – Leibniz Institute for Primate Research have recently examined the link between cognitive abilities and survival in gray mouse lemurs. The findings revealed that the animals that performed best in the cognition tests lived for longer. These results suggest that alternative strategies can contribute to an extended lifespan (Science Advances).

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Termiten als Ursache der Feenkreise in der Namib-Wüste bestätigt

In der Diskussion um die Ursache der mysteriösen kahlen Kreise in Grasflächen am Ostrand der Namib-Wüste wurde nun bestätigt, dass Termiten die Ursache sind. Das ist das Resultat einer Veröffentlichung von Forschenden des Fachbereichs Biologie der Universität Hamburg, die in der Fachzeitschrift „Perspectives in Plant Ecology, Evolution and Systematics“ (PPEES) erschienen ist.

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Breathing poison: Microbial life on nitric oxide respiration

Nitric oxide (NO) is a central molecule in the global cycling of nitrogen, and also toxic. Little is known about if and how microbes can use NO as a substrate for growth. Scientists from the Max Planck Institute for Marine Microbiology in Bremen, Germany, have now managed to grow a microbial community dominated by two, so-far unknown species on NO for more than four years (and counting) and study their metabolism in great detail. Their research, now published in in Nature Microbiology, provides insight into the physiology of NO-reducing microorganisms, which have pivotal roles in the control of climate active gases, waste removal, and the evolution of nitrate and oxygen respiration.

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Wie Chemikalieneinsatz und der Verlust der Artenvielfalt zusammenhängen

Chemikalien in der Umwelt werden in der Wissenschaft nicht ausreichend als eine der Ursachen für den Schwund der Artenvielfalt in den Blick genommen. Dies zeigen 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsnetzwerks RobustNature von Goethe-Universität und kooperierenden Instituten in einer Studie, die jetzt in der Zeitschrift „Nature Ecology and Evolution“ veröffentlicht worden ist. Die Forschenden sehen in einem interdisziplinären Ansatz eine neue Chance, den Verlust der Biodiversität besser zu verstehen, um effizienter Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dazu untersuchen sie die Wechselwirkungen zwischen chemischer Belastung und Biodiversitätsverlust.

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Ravens were attracted to humans’ food more than 30,000 years ago

University of Tübingen and the Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment team investigates human-raven relationships

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Tiere suchten schon vor mehr als 30.000 Jahren die Nähe zu Menschen

Team der Universität Tübingen und des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment erforscht altsteinzeitliche Beziehungen von Mensch und Rabe

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